Berlin / Deutschland. Auch bei diesem Event sind wir live vor Ort und können euch über alles Berichten. Von A wie Ankunft bis Z wie Zielscheibe. Tag 1 am 28.07.23 war für die Fieldcrew leider schon Tag 3, da es sich einige nicht nehmen lassen haben, unter Zeitdruck die 96 Nigel Nagel neuen Danage Scheiben aufzubauen. Somit Standen diese schon am Tag eins inkl. der 50 Trainingsscheiben. Das besondere ist diesmal, dass das Maifeld komplett ausgenutzt wird. Vom Glockenturm gesehen befindet sich auf der rechten Seite das Trainingsfeld und auf der linken Seite das Wettkampffeld. Die Zelte für die Organisation, sowie Verpflegung befinden sich hinten am Olympiastadion.

Natürlich wurde am 1. Tag auch das Catering eröffnet, wo bei es sicherlich um ein Missverständnis handelt, dass es schon für 250 Personen hergerichtet wurde. Es gab ein Salat mit Croutons, Geschnetzeltes mit Reis auf ein Salatteller (Bohnen, geriebene Karotten, Rotkraut, Blattsalat) und als Nachtisch ein Pannacotta mit Blaubeeren, Schokoraspeln und ein Minzblatt. Auch das Wetter war sehr wechselhaft bzw. eher regenreich mit vereinzelten pausen. Somit war der erste Tag gelaufen.

Am zweiten Tag hieß es einmal mehr laufen, der Eingang am Glockenturm war gesperrt und alle mussten wieder über die Straße um das Maifeld laufen. Es wurden die Restarbeiten noch getätigt im Branding (Banner aufhängen) und sogar eine Tribüne für die Zuschauer wurde aufgebaut. Beim Mittagessen waren diesmal schon einige Nationen wie USA, Taiwan, Indien und Kasachstan anwesend und somit diesmal mehr als beim Vortag. Diesmal gab es ein Salat als Vorspeise, Hähnchenfile mit Reis und Soße und als Nachtisch ein Obstsalat (und vom Vortag nochmals die Pannacotta. Dann wurde auf einmal das komplette Maifeld evakuiert wegen eines Unwetters, wo alle Beteiligten in die Tiefgarage des Olympiastadions mussten. Im Anschluss ging das inoffizielle Training für die anwesenden Nationen weiter (bis 17 Uhr).

Der dritte Tag hat so begonnen, dass die Sturmschäden vom Vortag beseitigt wurden. Umgekippte Zäune aufrichten, Branding wieder anbringen bzw. tauschen. Auch die WA war soweit, dass die Akkreditierung, also Fotos machen, möglich war. Und dann wurde unser Maskottchen „Archy“ ausgeführt. Dabei kam auch gleich die Frage auf, was darf man und darf man nicht. Unteranderem darf ein Maskottchen nicht reden um sein Geschlecht zu verraten. Es darf lustige Posen machen für Fotos. Als Volontier durfte ich diesmal in der Finalarena auf dem Olympischen Platz (vor dem Olympiastadion) das Branding anbringen, was sehr interessant war, ob die Planung auch so funktionierte. Gegen 12 Uhr gab es wieder das drei Gänge Menü: Gemischter Salat, Rotbarsch mit bunten Gemüse und Kartoffeln und als Nachspeise eine Mascarponekrem. Danach ging es wieder zurück zum Olympischen Platz bis zum Feierabend.

Am Montag den 31.07. war der Offizielle Trainingstag für die Bogenschützen, hier wurde die Ausrüstung kontrolliert und Sie konnten erstmals auf dem Wettkampffeld die Pfeile fliegen lassen. Für die Fieldcrew hieß es Auflagen anbringen, ab und zu die Auflagen kontrollieren, aber ab Mittag die Scheiben wieder verrücken von 70 auf 50 m. Der erste Aufschrei „Ihr seit zu langsam“ kam wieder aus dem Hintergrund, was aber nicht so stimmte. Rechtzeitig war wieder alles fertig für die Compoundschützen am Nachmittag. Natürlich das Mittag, es sollte Nudeln mit Pesto geben bzw. wieder Fisch. Die Nudeln waren alle und wurde mit dem Reis vom Fisch ausgetauscht. Vorspeise war wieder ein Salat und als Nachspeise ein Obstsalat, statt ein Tiramisu. Warum das Catering jetzt wieder nicht funktioniert, gute Frage. Am Nachmittag war ich bei der Einlasskontrolle Trainingsfeld, wo zum Schluss die Deutsche Recurve Mannschaft noch Ihre letzten Pfeile fliegen lassen haben. Dann hieß es aber wieder Rückbau auf dem Wettkampffeld, die Scheiben mussten wieder auf die 70 m zurück, aber dann war wieder Feierabend.

Neuer Monat, die Qualifikationsrunde, ab jetzt zählt es. Am morgen ging es zuerst auf das Trainingsfeld, wo viele sich schon auf 70 m einschossen, aber auch wieder viele auf die 3 m. Im Anschluss auf das Wettkampffeld und los ging es. Ab heute bin ich auch ein offizieller Medienvertreter mit entsprechender Akkreditierung und konnte somit auch auf das Wettkampffeld und wieder entsprechende Eindrücke festhalten. Gegen der zweiten Runde machte ich einen Abstecher auf den Glockenturm, wo es dann auch einen Regenschauer gab. Zum Tagesende, ebenfalls in der zweiten Runde kam auch wieder ein Regenschauer, so dass jeder Bogenschütze einmal Nass wurde.

„Guten Morgen, Sonnenschein …“ So beginnt der Morgen auf dem Maifeld mit diesem Lied. Heute stehen die Mannschaftswettbewerbe im Mittelpunkt, unter anderem auch die Final Teilnehmer Recurve für die Quotenplätze für Paris. Als Fotograph ist es etwas schwierig, bei allen Ereignissen zu sein. Nachdem aber die deutschen Männer schon im Achtelfinale gegen Indonesien ausgeschieden sind, war es klar das der Schwerpunkt dann bei den deutschen Frauen lag und das sogar mit Erfolg. Im Anschluss waren die Mixed Team Wettbewerbe und da ebenfalls wieder der Schwerpunkt bei Recurve. Als Belohnung kam ich an die super Schnappschüsse für den Einzug ins Goldfinale. Am Abend war dann der Volontärsabend, wo es unter anderem Currywurst, Steak, Hünchenspieße, Salate und kleine Küchlein gab.

Vorwarnung!!! Stürmische Windböen soll es heute geben. Die Fahnen wurden schon Umgelegt und später abgebaut. Der Willkommenstorbogen wurden die Luft abgelassen und dann begann die Windlotterie. Zuerst die Recurveschützen und am Nachmittag die Compoundschützen. Die letzten wurden doch noch Nass.

Erster Final Tag und das schon am Freitag. Alle Team Wettbewerbe inkl. der Vergabe der Quotenplätze für Paris standen an. Zuerst die Compoundschützen Frauen / Männer / Mixed und dann die Recurveschützen in der gleichen Reihenfolge. Dann, wir (Deutschland) sind Weltmeister. Die deutschen Frauen haben den Titel gegen Frankreich geholt und somit auch offiziell den Quotenplatz. Im Mixed wurden die deutschen Vizemeister nach einem 5:1 gegen Südkorea.

Compound Samstag bei schönem Wetter und ohne deutsche Beteiligung. Die Titel gingen an andere, wobei es eine junge Inderin mit 17 Jahren im Mittelpunkt stand. Im Halbfinale sah es schon sehr klar aus, das Swami in Goldfinale stand, aber um dies sicherlich sicher zu machen, hat Vennam zum Schluss eine saubere 8 geschossen und verlor mit 145:149. Somit konnte Swami den Titel holen und das dann als 2 fache Weltmeisterin (Team / Einzel). Auf Platz 2 kam Andrea Becerra / Mexiko. „Mister Perfect“ also Mike Schlösser wurde vom neuen Weltmeister im Halbfinale geschlagen mit 148:149, konnte aber den dritten platz sichern. Das Finale war sehr knapp mit 149:150 für Ojas Pravin Deotale / Indien gegen Lukasz Przybylski / Polen ausgegangen.

Recurve Sonntag bei ausverkauften Stadion, trotz wieder ohne deutsche Beteiligung und hoher Regenwahrscheinlichkeit. Die Frauen hatten noch Ihr Glück, aber dann wurden alle Nass. Bei den Frauen wurde Marie Horackova / Tschechen Weltmeisterin nach Alejandra Valencia / Mexiko und Noda Satsuki / Japan. Wie schon bei den Weltcups in Berlin, konnte sich wieder Mete Gazoz / Türkei als amtierender Olympiasieger den Weltmeistertitel holen. Auf Rang zwei kam Eric Peters / Kanada und dritter wurde Marcus D’Almeida / Brasilen. Zum Schluss gab es das bekannt Match von Gastgeber zu Gastgeber (Mixed Recurve/Compound Deutschland gegen Südkorea) und die Flagenübergabe vom Verbandspräsident zum Verbandspräsident, sowie die Übergabe einer Medaille an den Ausrichter. Somit ist die Weltmeisterschaft in Berlin Geschichte und die Volunteers sind mit dem schnellen Abbau der Arena wieder beschäftigt.